Die Examensvorbereitung stellt häufig physisch, psychisch, emotional und sozial eine hoch belastende Zeit dar. In Anbetracht einer wahrgenommenen hohen Bedeutung der Ersten Juristischen Prüfung für den späteren Lebensweg sind große Ängste (bis hin zu Existenzängsten) in der Vorbereitungszeit verbreitet, welche die Studierenden in der eigenen Leistungsfähigkeit einschränken können und das Staatsexamen häufig als unüberwindbare Hürde erscheinen lassen.
In der Folge opfern Studierende nicht selten sämtliche Freizeit, um zehn Stunden oder mehr am Tag in der Bibliothek zu verbringen. Auswirkungen wie Stress, fehlender Ausgleich ohne nennenswertes Sozialleben, mangelndes Selbstbewusstsein, Überforderungsgefühle oder Ängste stellen sich dennoch – oder gerade deshalb? – ein und können die Studierenden in einen Strudel negativer Gefühle lenken. Der verbreitete Konkurrenzdruck und fehlende Austausch mit Kommilitoninnen und Kommilitonen befeuert dies und führt dazu, dass unter als schlecht empfundenen Leistungen oftmals sogar das Selbstwertgefühl leidet.
Zur mentalen Orientierung auf das Staatsexamen werden sogar kommerzielle Angebote in Anspruch genommen, die versprechen, die eigene Leistungsfähigkeit zu optimieren. Universitäre Angebote oder Austausch mit Kommilitonen und Kommilitonen kommen hingegen oft zu kurz. Dies soll mit der Veranstaltung geändert werden.
Den Studierenden soll aufgezeigt werden, dass sie mit ihrem Stress und ihrer großen Anspannung nicht alleine sind. Sie sollen befähigt werden, ihre eigene Examensvorbereitung zu reflektieren und neue Lernmethoden zu entwickeln. Es soll dargestellt werden, dass es auch in der Examensvorbereitung noch möglich und sogar erforderlich ist, neben dem Studium noch Freizeit und Privatleben zu genießen.
Ferner soll die mit dem Staatsexamen verbundene Unsicherheit beseitigt werden, indem der den Studierenden vor dem Examen häufig nicht vertraute Prozess der Examensprüfungen erklärt und konsequent entmystifiziert wird. Dabei trägt der Austausch von Prüfenden, Prüfungsamt und Geprüften dazu bei, das Examen nicht als große Unbekannte erscheinen zu lassen, Anforderungen zu klären und die Furcht vor den Prüfungen zu reduzieren.
Den Studierenden soll die Gelegenheit gegeben werden, vorab oder im Laufe der Veranstaltung über das in diese Website integrierte Forum ihre eigenen Fragen, Sorgen oder Nöte anonym anzusprechen, auf die die Referentinnen und Referenten im Fortgang der Veranstaltung eingehen werden.
Ablaufplan der Veranstaltung:
16:00 Uhr: Begrüßung
16:05 Uhr: Impulsreferate
- Das Staatsexamen als “Endgegner” (Orth)
- Examensstress – Normalität oder Schwäche? (Castendiek)
- Stressfaktoren aus psychologischer Sicht (Mohnert)
- Braucht es kommerzielle Unterstützung? (Dauner-Lieb)
- Was muss man zum Examen mitbringen? (Rolfs)
16:35 Uhr: Prüfungsverfahren transparent: Der Ablauf des Prüfungsverfahrens (JPA Köln)
16:55 Uhr: Fragen und Anregungen der Studierenden (aus dem Forum) und Beantwortung
17:15 Uhr: Anleitungen und best practices
- Der Stofffülle Herr werden – Hinweise zur Lernplangestaltung (Castendiek)
- Examen ist viel, aber nicht alles – Selbsterwartung, Work-life-Balance und Konkurrenz vs. Kooperation (Mohnert)
- Eine Examensvorbereitung mit Augenmaß (Dauner-Lieb)
- In der Ruhe liegt die Kraft – Werbung für größere Gelassenheit (Rolfs)
- Von Dämonen und Legenden – Plädoyer für ein besseres Selbstbewusstsein (Orth)
im Anschluss: Zusammenfassung, Ausblick, Follow-Up